Donnerstag, 30. Oktober 2014

Kleine Sattelkunde - Einführung

Gibt es hier einen Glücklichen, der das Problem, den richtigen Sattel zu finden nicht kennt?
Schon seit ich meine Prinzessin besitze, bin ich auf der Suche nach dem perfekten Sattel. Nein, 'perfekt' habe ich eigentlich schnell aufgegeben und gegen 'passend fürs Pony' ersetzt. Perfekt würde ja beinhalten, dass er auch für mich super bequem ist und noch gut aussieht. Ich glaube, das ist hoffnugslos. Jeder Sattler hat immer irgendwas im Auto, das er als passend beschreibt. Jeder Sattler polstert mit Begeisterung an dem rum, was man hat. Und bis vor einiger Zeit hatte ich wirklich keine Ahnung von der Materie und habe einfach geglaubt, was mir da gesagt wurde. Ich meine, warum auch nicht? Das sind die Spezialisten, die müssten es doch wissen. Und da ich immer so nett naiv bin und an das Gute in jedem glaube, war es auch ausgeschlossen für mich, dass mir einer was verkauft, um was zu verkaufen und nicht, um meinem Pony einen Sattel zu verpassen, der ihr die Arbeit erleichtert.
Vor 4 Jahren dachte ich das letzte Mal, das perfekte Modell gefunden zu haben: Den Epona von LaSelle. Tatsächlich ist die Prinzessin unter keinem anderen Sattel, den ich auf ihr liegen hatte, jemals so entspannt gelaufen und hat den Rücken aufgewölbt. Ich war begeistert. Auch der Sattler meinte, es passt und er durfte ihn ein bis zwei Mal im Jahr prüfen und anpassen.
Dass nach dem Reiten immer die Haare am hinteren Sattelrand aufgefilzt waren hab ich auf die Decke geschoben.
Mit der Zeit aber kamen mir Zweifel: Salut hat einen recht starken Senkrücken und mit kritischem Auge betrachtet endete der Epona genau da, wo der Rücken wieder nach oben geht.

Daher ritt ich seit Anfang des Jahres mit meiem Bareback Pad physio und nutzte den Epona nur noch fürs Gelände. Viele, die ich kenne, sind inzwischen auf Fellsattel oder Pad umgestiegen, das passt immer irgendwie. Aber für mich war das keine Lösung für alle Situationen.

Trotzdem hat Salut immer wieder die Arbeit verweigert und die Erklärung der Tierärzte, der ich mich vollkommen anschließe, lautete Rückenschmerzen. "Warum?" fragte ich mich, wo ich doch so wenig reite und so viel Biege- und Gymnastikarbeit mache?

Ein Spezialist, den ich Salut dann im Juni gegönnt habe und der wirklich großartige Arbeit an ihr leistete, lieferte mir schließlich die Erklärung: Meine Sättel waren immer zu lang! Alle Sattler hatten mir zwar immer wieder versichert, dass dies nicht der Fall sei, aber nachdem dieser Tierarzt mir ein eindeutiges Merkmal gezeigt hatte, das anzeigt, wo der Bereich der Brustwirbelsäule endet, war mir klar: Das kann nie gepasst haben und auch nicht einfach werden!
Also begann ich, Bücher zu lesen und mich mit verschiedenen Sattelmodellen zu beschäftigen. Ich bin kein Profi geworden, habe aber dennoch viel gelernt und werde meine Erkenntnisse demnächst nach und nach hier teilen.

Montag, 27. Oktober 2014

Freiarbeit

Erst wollte sie keinen Sattel mehr, dann mochte sie nicht mehr am Kopf geführt werden. Ist das das Ende der Arbeit mit der Prinzessin? Beinahe hätte ich ja gesagt, aber das wäre so falsch. Es war das Ende der Korrektur am Kappzaum oder der Trense und gleichzeitig der Anfang zu noch feineren Hilfen, zu mehr Körpersprache und Sitzkommunikation.
Ja, ich weiß, wenn das Pferd plötzlich am Kopf empfindlich wird und Trensen etc. nicht mehr mag oder überall rein beißt können Zahnprobleme dahinter stecken. Der Tierarzt ist schon verständigt. Trotzdem konnten wir etwas Tolles für unsere Arbeit daraus ziehen.

Für manche mag es aussehen wie ziemlich unspektakuläre Zirkustricks, wenn ich rückwärts vor meinem Pony her gehe und sie mir folgt, die Nase zu meinem Bauch zeigend. Und wie die typische Freizeitreiterspinnerei, wenn ich nur mit Halsring reite. Für mich ist das die Überprüfung und Verfeinerung der Arbeit, die wir bereits gefestigt hatten.

Was wir nun konkret machen? Ich führe, Pony folgt. Dabei gebe ich mit meinem Bauch die Blickrichtung und Stellung, mit der Gerte in der Schenkellage die Biegung und den Takt vor. Meine Haltung wird von Saluts gespiegelt: Wenn ich mich aufrichte tut sie das auch, wenn ich mich etwas vorbeuge soll sie den Hals fallen lassen. Meine Schultern sind parallel zu ihren Schultern. Wenn sie mich in korrekter Biegung spiegelt kann ich also durch Drehung meiner Schultern auch ihre drehen und sie so in ein Schulter- oder Kruppeherein oder in die Traversale führen.
Fazit für die Bodenarbeit ohne Zeug am Kopf: Ich habe meine Körpersprache verfeinert, Salut hat gelernt, genauer zuzuhören. Durch anfangs extrem häufiges Lob habe ich sie sehr aufmerksam und motiviert gemacht, Eigenschaften, die mir in letzter Zeit an ihr gefehlt haben. Leider ist sie gleichzeitig auch etwas zu einem weißen Hai geworden, aber das wird wohl auch wieder verschwinden.

Beim Reiten mit Halsring habe ich meine "Zügelhilfen" nun also auf die indirekten Hilfen, das heißt die an der Schulter, reduziert. Der Halsring simuliert perfekt den äußeren Zügel und kann - großer Vorteil - gleichzeitig den Hals reinführen und die innere Schulter zurückhalten. Aber nur mit Zügeln bzw. Halsring zu reiten macht natürlich noch keine schöne Arbeit. Ich muss jetzt verstärkt auf einen deutlichen Sitz und punktgenaues Treiben achten, um die Biegung korrekt zu erhalten. Sobald ich etwas nicht ordentlich mache, erhalte ich die Quittung. Hier fehlt es allerdings dem Pony noch ein bisschen an der Motivation, die wir in der Boden-Freiarbeit so schön wiedererlangt haben. Wenn sie keine Lust mehr hat, hat sie keine Lust und dann hilft auch der beste Sitz nicht, um sie auf der Zirkellinie zu halten. Aber was wäre das Leben ohne Herausforderungen? Challenge accepted!

Donnerstag, 4. September 2014

Happy Hair Days

Zickzack-Schweif
Schopf als Holländer zur Seite geflochten




Manchmal überkommt es mich einfach und ich muss mit der Prinzessin ein bisschen Barbie spielen. Vielleicht, weil ich das als Kind nicht gemacht habe, da hat mich nur Lego interessiert.

Dann bekommen Schweif und Mähne extra Pflege und Zuwendung und das Pony muss einfach nur still stehen, was sie sowieso am liebsten macht (direkt nach fressen und dabei still stehen). Happy Hair Day eben.
Was dann dabei rauskommt wird immer fotografiert und hier ist nun meine erste Mähnen- und Schweif-Frisuren Dokumentation.


Nennen wir es mal Doppelter Franzose


Waterfallbraid


Mehrreihige Waterfallbraids

Dafür habe ich keinen Namen








Sonntag, 31. August 2014

Kursbericht vom Sitzkurs mit Kathrin Tannous - Teil 2

Am Sonntag ging unser Kurs weiter mit Einzelstunden für 7 glückliche Teilnehmer.
Bei strahlendem Sonnenschein ist Kathrin super auf die jeweiligen Wünsche und Probleme eingegangen und konnte viele hilfreiche Tipps verteilen.

So auch bei der Prinzessin und mir.
Mein Problem war in erster Linie das Schulterherein auf der linken Hand. Mit dem kleinen Hinweis, doch die äußere Hüfte etwas mit vor zu nehmen war es schon getan, der Knoten schien geplatzt! Im Kruppeherein war es ähnlich einfach: Meine äußere Schulter ist immer nach hinten abgehauen - wie also sollte die vom Pony dann in der Stellung vorne bleiben? Salut ist dann auf die innere Schulter gefallen. Mit der Idee, die äußere Schulter wieder nach vorne zu bringen hat Kathrin mir auch hier eine relativ einfach Lösung an die Hand gegeben. Nun konnten wir auch noch an Übergängen zwischen vorwärts-abwärts und vorwärts-aufwärts arbeiten. Für unsere Begriffe hat das alles sehr gut geklappt, auch die Konzentration und Aufmerksamkeit meiner Prinzessin war mir (fast) sicher, was leider meistens nicht der Fall ist.
Mit einem Fleißsternchen fürs Seitengängeüben von Kathrin ging der Kurs für mich zu Ende.

Vielen Dank, Kathrin und auf viele weitere Erleuchtungen!!

Nachdem ich mir das Video von dieser Reitstunde angesehen habe, würde ich sagen, dass ich in Zukunft daran arbeiten muss, die Hufe eher vom Boden zu lösen, damit der Rückschub von Vor- und Hinterhand abgekürzt wird. Dieser macht Saluts ohnehin schon komplizierten Rücken unnötig lang und sorgt dafür, dass er durchhängt und Salut sich nicht von hinten tragen kann. Außerdem kippt das ganze Pony deutlich auf die Schulter, je mehr sie schiebt. Meinen Schülern habe ich genau das schon so oft gesagt. Aber selber habe ich diese Korrektur viel zu inkonsequent vorgenommen. Das Schlusswort des Tages: Ich sollte öfter auf mich hören!

Donnerstag, 28. August 2014

Kursbericht vom Sitzkurs mit Kathrin Tannous - Teil 1

Am vergangenen Wochenende fand unser Sitzkurs mit Kathrin statt.

Am Samstag standen Theorie und "Trockenübungen" auf dem Programm. Mit Pezziball statt Pony. Pezzipony. Ein Glück, dass wir nicht in der Reithalle waren bei dem Wetter, sondern eine schöne warme Turnhalle am Schloss Oberwerries in Hamm zur Verfügung hatten. Aber zum Kurs:
7 Freunde waren von unserem Stall dabei und 8 kamen "von außerhalb". Die Meisten kannten Kathrin schon, sind bereits in der Akademischen Reitkunst zuhause und hatten auch spezielle Fragen mitgebracht.

"Was macht mein äußeres Bein, wenn ich Schulterherein reiten möchte?"
"Wenn mein Pony flach trabt und mehr schiebt als vorgreift fühlt es sich richtig an, wenn es mehr vorgreift fühlt es sich unbequem und falsch an. Wie kommt das?"
"Wie ist der richtige Sitz im Galopp?"
 "Wie galoppiere ich richtig an: Mit dem äußeren oder dem inneren Schenkel?"
"Mein Pony galoppiert auch rechtsherum nur im Linksgalopp an. Das muss an mir liegen." (Das war meine Frage und ich glaube, ich habe schon am Samstag eine Antwort bekommen, dazu später).
Aber auch eine grundsätzliche Frage zu dem, was man in den Reithallen beobachten kann, fand ihre berechtigte Beachtung:
"Wenn man Reiter egal wo und welcher Reitweise durch Ecken reiten sieht, sitzen sie immer außen im Sattel oder nehmen den Sattel sogar mit nach außen. Ist das richtig?"
Nachdem wir außerdem noch sämtliche Aussagen zum Sitz gesammlelt hatten, die uns so einfielen fing dann der lehrreiche Teil an. Zunächst ging Kathrin durch, inwiefern all diese Aussagen und Anweisungen sinnvoll sind und - sehr interessant - wo sie ihren Ursprung haben. Dabei wurden gleich auch unsere mitgebrachten Fragen beantwortet, weitere aufgeworfen und auch geklärt. So wie es eben sein soll.

Das Gesamtfazit dieses Teils lässt sich zusammenfassen mit: Zuerst einmal soll der Sitz nicht stören. Der Reiter soll so sitzen, dass es für ihn angenehm ist, nur dann kann dieses Ziel erreicht werden. Schablonensitzen ist also nicht die Lösung, sondern eher das Problem, denn jeder kämpft mit anderen körperlichen Eigenschaften und wer hat schon die Proportionen des Pferd-Reiter-Paares auf den Bildern mit den berühmten Linien?
Den einzigen konkreten Tipp zur Verbesserung des Sitzes, den ich an dieser Stelle beschreiben möchte ist folgender: Beine vom Sattel nach außen strecken und wieder entspannen, sodass die Oberschenkelmuskulatur wieder unter dem Bein verschwindet und nach vorne und hinten zurück gleitet. So erhöht sich die Auflagefläche der Schenkel und damit die Sicherheit (Knieschluss) und Effektivität (Beine lang,...).


Nach einer kurzen Mittagspause ging es dann praktischer weiter. Zuerst einmal ließ uns Kathrin auf dem Pezzipony das Mitschwingen im Schritt und Trab und beim Schulterherein üben. Dabei sollten wir, wie das Pferd, diagonal schwingen.



An dieser Stelle offenbarte sich zum ersten Mal der Grund meiner Probleme, links herum Schulterherein zu reiten und rechts anzugaloppieren: Das Gefühl, dass meine Schulter viel lieber lateral (also passartig) mitschwingen möchte, das ich immer wieder beim Reiten hatte, täuschte. Anscheinend schwinge auch ich richtig - zum Glück. Aber dadurch, dass ich ständig versucht habe, mich zu korrigieren ist jegliche Entspanntheit aus meinem Sitz verloren gegangen.

Danach kam etwas mehr Bewegung in die Sache. Wir alle liefen in einem Kreis um Kathrin herum, mal geradeaus, mal im Schulterherein mit zur Zirkelmitte gedrehten Fußspitzen. Wir waren eine wunderbare Abteilung und konnten auch super gleichzeitig die Hand wechseln. Aber darauf kam es Kathrin nicht an. Vielmehr wollte sie auch hierbei wieder sehen, ob wir diagonal schwingen und ob die Hüfte, deren Bein nach vorne schwingt sich abwärts bewegt.

Sämtliche Bewegungsanalysen sind wichtige Anhanltspunkte, falls mal jemand zum Physiotherapeuten, Orthopäden oder ähnlichem geht.

Die nächste Übung war dann mit Partner. Ein Partner mimte das Pony - Partnerpony- und einer den Reiter. Wobei wir hier eigentlich Bodenarbeit simulierten. Das Partnerpony sollte auf die Schulterdrehung und Fußposition des rückwärts vor ihm her laufenden Partnerreiters reagieren und ins Schulterherein bzw. wieder daraus zurück gehen. Hier gab es etliche Aha-Effekte, besonders was die Gehrichtung und Stärke der Drehung anging.

Auf Turnmatten ging es nach einer Kaffeepause mit Partnerübungen weiter. Wir sollten ausprobieren, wie viel von der Bewegung unserer Schultern und Hüfte beim Pferd ankommt. Das Partnerpony sollte auf die veränderte Berührung der Schenkel des Reiters reagieren und sich stellen und biegen. Und hier hatten wirklich viele (alle?) einen Aha-Effekt. Es kommt nämlich tatsächlich jede noch so kleine Bewegung an! Und die Meisten hatten sogar noch mehr Ahas: Es kam nicht alles so an, wie sie es gedacht hatten, machmal brachte eine kleine Bewegung das Partnerpony ungewollt auf die äußere Schulter, manchmal kam die Kruppe rein oder die Biegung ging verloren.
Und mein persönliches Fazit? Wieder einmal: Ich muss weniger machen. Ich muss mich nicht so sehr verdrehen, wie ich nach der Lektüre von Meyners zu müssen glaubte, sondern darf die äußere Hüfte zusammen mit der Schulter etwas vor nehmen. Nur die Verdrehung, die sie sowieso schon gegeneinander haben sollte erhalten bleiben. Außerdem: Wenn ich aus dem Schulter- oder Kruppeherein zurück zum Geraderichten möchte, sollte mein äußerer Schenkel weiter weg vom Pferd, sonst schubst er den Brustkorb direkt wieder und bewirkt, dass mein Pferd sich nach außern umbiegen möchte. Ich muss also das äußere Bein bei meiner Drehung aus der Schulterhereinhaltung zurück auch wieder vom Pferd weg bewegen. Unbedingt merken!!

Zum Schluss bekamen wir von Kathrin noch eine persönliche Erfahrung mit auf den Weg: Je zufriedener der Reiter, umso besser die Arbeit mit dem Pferd. Gut, im Grunde wussten wir das. Dennoch, dass die Änderung der Lebensumstände wirksamer sein kann als gezieltes Sportprogramm war zumindest mir neu und gibt zu denken. Wenn ich gut reiten will und der beste Lehrer für mein Pony sein, der ich sein kann, dann muss ich dringend alles in meinem Leben ändern, was mich stört. Es heißt also jetzt rigoros alles zu hinterfragen und auszumisten oder aufzustocken. Job, Freizeit, Wohnung. Was werde ich zuerst tun? Meine Diss abschließen. Ich glaube, danach bin ich grundsätzlich besser drauf. Meine Wohnung ausmisten und ordentlich halten. Meine liebe Freundin Heike von Haselnussblond ist da ein gutes Vorbild. Meinen Blog regelmäßiger pflegen (räusper). Mehr Reitschüler aufnehmen. Mehr genießen - und zwar ALLES!

An dem Abend nach dem ersten Kurstag hatte ich viel zu verarbeiten. Aber es stand ja noch der zweite Tag an, die Reitstunde mit dem Fokus auf den Sitz. Davon berichte ich morgen.







Sonntag, 10. August 2014

Coming soon

Wir freuen uns, wieder einen Kurs mit Kathrin bekommen zu haben. Diesmal soll es um den Sitz gehen. Ein paar Rest-Plätze für Kurzentschlossene sind noch frei.


Bald werde ich außerdem auch wieder mehr schreiben.
Freuen könnt ihr euch auf die Themen Sattelkunde und Sattelbau, Zukunftspläne, Aktuelles und natürlich den Kursbericht.

Dienstag, 20. Mai 2014

Aufstehen und weitermachen


Nein, ich bin nicht vom Pferd gefallen. Eher vom hohen Ross. Wobei, so hoch war es eigentlich auch  nicht. Egal. Heute soll es um Rückschläge und Enttäuschungen gehen.

Für mich gerade ein aktuelles Thema, denn bei meier Reitstunde gestern lief nichts wie es sollte und Dinge, die eigentlich gingen klemmten mal wieder. Und das war besonders enttäuschend, nachdem in der vergangenen Woche wirklich alles was ich versucht habe auch geklappt hat. Dann sitzt man da in der Reitstunde auf dem Pferd und denkt: "Na toll, wieder fast 50 € dafür ausgegeben, dass man gemeinsam veruscht, ins Bewusstsein des Ponys zu gelangen."
Ein kleiner Trost: Kathin konnte mir dennoch einen Ansatz zeigen, um die Blase, die mein Pony um sich gebildet hatte, um alles außer Leckerchen zu ignorieren, wenigstens stellen- und zeitweise zu durchbrechen.
Es bleiben ein fader Nachgeschmack und bohrende Fragen. Waren meine Erwartungen zu hoch, hat sie deshalb die Kommunikation eingestellt? Hat das Pony Blockaden, oder habe ich Blockaden oder ist alles körperlich in Ordnung und sie wollte nur nicht? Ist es zu warm oder gab es zu viel Gras? War ich am Ende ungerecht, weil ich mein Prinzesschen nicht so herzlich am Weidetor verabschiedet habe wie sonst? War es gemein, ihr den Apfel nicht mehr zu geben?
Ja, im Nachhinein ärgere ich mich. Aber nicht so sehr über die fast vergeudete Reitstunde, sondern mehr über mich selbst. Bevor ich reite, sollte ich alle Erwartungen in den Putzkasten legen und den in die Sattelkammer schließen. Ich sollte die Menschen um mich herum ausblenden und nicht denken, für sie tolle Sachen zeigen zu müssen. Reitlehrer eingeschlossen. Ich lerne ja trotzdem was, nur eben auf anderer Ebene. Wenn die Prinzessin nicht so eine super Leistung gezeigt hat, habe ich sie trotzdem lieb und das sollte ich sie auch wissen lassen. Heute habe ich ein schlechtes Gewissen.
Ich packe einen großen Apfel und eine Banane ein und entschuldge mich bei meinem Pferdi und dann tu ich so, als hätte es gestern nicht gegeben. Außer, dass ich etwas gelernt habe und von jetzt an versuche, mit dem neuen Wissen alles besser zu machen.

Mittwoch, 30. April 2014

Zum Vergleich

Ich hatte Anfang des Jahres einen kleinen Durchhänger, weil bei Salut und mir Fortschritte nur sehr langsam sichtbar werden und wir auch immer wieder kleine Rückschritte machen, bevor es weiter geht. Bei anderen sehe ich immer, dass es viel schneller geht. Das knabbert am Selbstbewusstsein. Auch, wenn ich weiß, dass mein Pony einige körperliche Schwächen hat, nicht mehr die jüngste ist und einiges an Altlasten mit sich rumschleppt. Und nach meiner neuesten Selbsterkenntnis von gestern ist es erst recht nicht mehr so schlimm. Wir haben halt während des Lernprozesses ein paar Umwege genommen, die jetzt erst wieder gerade gezogen werden müssen.
Tja, Kathrin hat jedenfalls im Februar vorgeschlagen, mal Bilder von Salut aus den vergangenen Jahren anzusehen und das hat mich dann erst recht wieder aufgebaut. Schaut hier:

2007 war sie noch gar nicht meine. Ich hatte aber schon eine Reitbeteiligung an Salut und fand sie immer sehr gut bemuskelt. Wenn ich mir das Bild jetzt so anschaue, fällt mir auf, dass der Unterhals noch sehr ausgeprägt ist, während am Oberhals eher eine gerade Linie zu sehen ist. Der Rücken hängt etwas, die Kruppe fällt zum Schweif hin recht steil und unbemuskelt ab.

2011 hat sich der kräftige Unterhals schon zurückgebildet, dafür werden oben erste Muskeln sichtbar. Die Kruppe ist runder und die Sattellage hängt nicht mehr so durch.

Und jetzt 2014: Die Oberlinie ist insgesamt kräftiger, vor allem der Halsansatz gefällt mir sehr gut. , Trapezmuskeln sind auch erkennbar (zumindest in natura), die Hinterhand ist bemuskelt und rund. Die Arbeit hat sich also auch
am Erscheinungsbild doch sichtbar gemacht.

Sonntag, 27. April 2014

Neue Aspekte: Fitness und Food



Immer wieder kommen am Stall Leute auf mich zu, die gerne abnehmen möchten. Manchmal werde ich gefragt, wie ich meine Figur halten kann, obwohl ich doch so viele Süßigkeiten esse. Aber auch Probleme wie Haarausfall wurden schon an mich herangetragen. Denn: Ich bin Oecotrophologin, was für viele gleichbedeutend ist mit Ernährungsberaterin. Obwohl das nicht ganz richtig ist, habe ich mir inzwischen während meiner Arbeit am FKE, bei zahllosen Recherchen und natürlich während meines Studiums ein solides Wissen angeeignet über Ernährung, Stoffwechsel und ernährungsmitbedingte Krankheiten.
Mein Hobby ist nunmal das Reiten. Was anderes mache ich nicht, und ich denke, dass dies einen entscheidenden Einfluss auf mein Erscheinungsbild hat. Nun ja, es gibt auch pummelige und dicke Reiter, ebenso, wie es dünne Nicht-Sportler gibt. Viele Reiter tun wahnsinnig viel auf dem Pferd und steigen klatschnass ab – ich nicht. Trotzdem bin ich überzeugt, dass meine Figur im Wesentlichen von der Arbeit mit dem Pferd beeinflusst wird.

Nun möchte ich mir nicht anmaßen, „echten“ Ernährungsberatern Konkurrenz zu machen. Aber mit diesem Blog möchte ich ab sofort auch meine Erfahrungen und daraus resultierenden Ableitungen beschreiben, die natürlich stets durch fachliches Hintergrundwissen aus den Bereichen Ernährungs- und Bewegungslehre gestützt werden sollen.

Dabei soll keine Anleitung zum Abnehmen entstehen. Denn Anleitungen funktionieren bei so was nicht. Jeder Mensch ist unterschiedlich und auf diese Individualität kann in dieser Form nicht eingegangen werden. Was ihr lesen werdet kann euch unterstützen, es kann motivieren und Wege aufzeigen, die herkömmliche Diäten nicht bieten. Und ganz nebenbei trainiert ihr eure Pferde, macht sie geschmeidig, leicht in der Hand und weckt neue Motivation.

Die richtige Anleitung



In der letzten Zeit mache ich mir mehr und mehr Gedanken darum, wie man am besten anfängt, etwas Neues zu üben. Je komplexer es sein soll, umso gründlicher sollten auch die Vorüberlegungen sein und umso sinnvoller erscheint mir im Nachhinein eine gute Anleitung von Anfang an.
Wie ich bereits an anderer Stelle erwähnt habe, bin ich über meine Freundin und jetzt auch Reitlehrerin Kathrin auf diese Arbeit aufmerksam geworden. Aber ich habe mich nicht gleich tiefgehend damit beschäftigt, sondern zuerst alles sacken lassen. Dann, einige Zeit später, als ich bei der Arbeit mit Salut nicht mehr recht weiter wusste, weil ich stumpfes Ziehen und Treten nicht wollte und sanftere Wege nicht so richtig fruchteten, habe ich zum ersten Mal selbstständig angefangen, mir über die Arbeit mit dem Pferd Gedanken zu machen. Mit selbstständig meine ich nicht, dass ich selber Konzepte erarbeitet habe. Ich meine vielmehr, dass es keinen Anstoß durch eine andere Person brauchte, nach dem Motto: „Ich geh zu dem Kurs, komm doch mal mit“ und ich dann wie in der Zeit meiner ersten Reitbeteiligung irgendwie zum Mitläufer geworden bin. Ich meine, ich habe mir Literatur besorgt und gelesen und dann versucht, das gelesene umzusetzen. Das Buch, das ich erwischt hatte, beschäftigte sich mit Bodenarbeit. Anhand vieler Bilder und detaillierter Anleitungen war alles ganz gut erklärt, sodass ich mich getraut habe, das auch auszuprobieren. Und es hat auch geklappt, wir konnten losgehen und stehen bleiben, die Richtung wechseln, die Hufschlagfiguren und auch traben. Als nächstes ist mir eingefallen, dass es ja auch die Lehrvideos von Bent Branderup noch gibt. Also hab ich mir die angesehen – nicht alle natürlich, sondern erstmal die, bei denen ich mich einordnen konnte – und auch hier wieder versucht, das gelernte umzusetzen. Im Wesentlichen war das das Schulterherein. Und auch da meinte ich, Erfolg gehabt zu haben. Hätte mich zu dem Zeitpunkt jemand gefragt, wie gut ich unsere Arbeit einschätze, ich hätte voller Überzeugung gesagt, dass wir es drauf haben.
Und heute, mehr als 3 Jahre später?
Auf die gleiche Frage würde ich sagen, dass ich verstanden habe, worum es geht und auch prinzipiell wie. Dass mein Pony und ich aber noch viel zu lernen haben, dass Saluts und meine körperlichen Grenzen auch unserer Arbeit oft im Wege stehen und dass die Arbeit, auch wenn es für andere wohl nicht sichtbar ist, trotzdem gute Früchte getragen hat. Ein Beispiel dafür könnt ihr im vorherigen Post lesen. Nun kommt das, worauf icheigentlich hinaus will: Ich glaube, mehr Erfolg hätten wir gehabt, wenn ich direkt mit einer guten Anleitung in die neue Reitkunst gestartet wäre. Bücher und Lehrvideos können noch so gut sein. Aber sie vermögen nicht, den Blick für kleine Dinge zu schulen, für Details, auf die zu achten wichtig ist.
Was meine ich genau?
Stellung und Biegung, zum Beispiel. Ich hatte immer eine Vorstellung davon, was das ist und auch in den Büchern und Videos wurde darauf eingegangen. Aber dann am echten Pferd zu erkennen, ob das nun die richtige Bewegung ist oder nicht, dazu hätte es zumindest bei mir mehr Erklärung bedurft. So kam es, dass ich lange vor mich hin gearbeitet habe und dachte, alles sei ok und jetzt, wo ich mit Kathrin zusammen die Bewegungen verfeinern und weiterentwickeln, die Hilfen miteinander kombinieren möchte, zurück zur Basis muss, weil ich die damals nämlich nicht „richtig genug“ erarbeitet habe.  Und mein armes Pony muss nun auch schon wieder ein Stück weit neu lernen. Was wir beide dachten zu beherrschen wird wieder zur Herausforderung, wenn ich es in korrekter Stellung und Biegung verlange.  Dann fehlt es an Kraft und Koordination, vielleicht auch an Verständnis dafür, warum es denn nun doch bitte anders sein soll.
Eine ganze Weile später – dann schon mit Unterricht – ist mir das gleiche nochmal passiert: Wir haben begonnen, an der Schulparade zu arbeiten, aber wieder die Basis außer Acht gelassen. Salut stand wie sie wollte und wurde belohnt, wenn sie ihr Gewicht nach hinten verschob. Aber ohne eine gute Biegung kann keine gute Schulparade entstehen. Was ich damals nicht gesehen habe macht es mir heute schwer, die Parade richtig zu geben: Salut stellt das innere Hinterbein, besonders wenn es das rechte ist, nach hinten raus, rotiert im Brustkorb nach außen und verschiebt in Folge dessen ihr Gewicht auf die äußeren Beine. Eine Parade soll aber helfen, das Gewicht auf das innere Hinterbein zu bringen. Die Schulparade sieht zwar auch als eigenständige Lektion toll aus, aber sie soll die Reaktion auf eine Parade im Stehen und der Bewegung schulen. Und eine Parade soll das Pferd dazu veranlassen, die Hinterhand mehr einzusetzen, mehr Gewicht mit dem inneren Hinterbein zu tragen und sich dadurch mehr aufzurichten. Wo ich dachte, schon recht weit zu sein, fange ich jetzt wieder an, pingelig darauf zu achten, welches Bein vorne steht, dass das Gewicht nicht schon bei den Schultern anfängt, nach außen geschoben zu werden und der Brustkorb schön innen runter geht.
Ich war besonders im letzten halben Jahr öfter darüber betrübt, dass andere Pferde schneller lernen als meins. Aber ich glaube nun, dass viele Schwierigkeiten durch fehlende Anleitung in den Anfängen selbst gemacht sind. Diese Erkenntnis, zusammen mit der Tatsache, dass wir ja trotzdem zusammen schon einiges erarbeitet und verbessert haben, hat mir geholfen, wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Es gibt viele Wege zu lernen. Meiner ist der, den ich keinem empfehlen möchte, der aber dennoch recht effektiv ist: Aus Fehlern. Allen anderen möchte ich ans Herz legen, sich von Anfang an helfen zu lassen, wenn sie etwas neues erarbeiten möchten. Erst nach einer gründlichen Blickschulung ist es möglich, eigenständig Dinge zu erarbeiten. 

Klein aber fein



Gestern waren wir spazieren. Die Prinzessin, mein Mann und ich. Mein Mann ist sehr musikalisch und hört kleine Taktunreinheiten oder Ungleichmäßigkeiten beim Anschlag von Tönen sehr gut.
Als wir vor vielen Jahren mal in derselben Konstellation unterwegs waren, hat er gehört, dass Salut mit dem rechten Vorderfuß härter auftritt als mit allen anderen Hufen.
Heute waren wir uns einig, dass alle Anschläge gleich klingen. Eine winzig kleine Änderung, die wahrscheinlich niemandem auffällt. Aber mich macht sie stolz. Sie sagt mir, dass unsere Arbeit die Prinzessin in eine bessere Balance gebracht hat, dass sie ihre Vorhand nicht mehr mehr belastet als die Hinterhand und auch nicht eine Seite mehr als die andere.

Montag, 21. April 2014

Von inneren Einstellungen und Aufgewühltsein

Heute hatten wir mal wieder eine Reitstunde. Ich fand, wir waren seit dem letzten Mal, also unserem Kurs, gut weiter gekommen und wollte das nun auch zeigen.

Aber dann, heute nachmittag wurde meine innere Gemütsruhe gestört. Ich bin quasi harmoniesüchtig und eine kleine Unstimmigkeit wühlt mich immer total auf. Und wenn ich aufgewühlt, durcheinander, verunsichert oder traurig bin - eigentlich immer, wenn ich nicht mit total positiven Gefühlen beladen bin - geht meine Arbeit mit meinem einfühlsamen Pony immer schief.

Zurück zu heute. Mehrere kleine Unstimmigkeiten kamen da heute zusammen. Ich habe es sich anbahnen gemerkt und bin extra früher los gefahren, sodass ich im Auto und im Stall noch Zeit haben würde, um wieder runter zu kommen. Aber die Gedanken kreisen, aus ein paar dunklen Wolken werden Donner und Blitz, bis ein richtiger Wirbelsturm tobt. Jedenfalls sind sie dann immer schwer einzufangen. Es ging nicht. Ich saß im Auto und konnte das schlechte Wetter einfach nicht vertreiben.

Dann hab ich überlegt, was mir wirklich Freude macht. Also, abseits vom Pony. Und es ist Frühling, überall sah ich Blüten und frisches Grün, die Bäume zeigen sich von ihren schönsten Seiten. Mir ist eingefallen, wie mir neulich jemand, die ich gerade erst kennengelernt hatte, erzählte, sie pflanze jedes Jahr 2 Obstbäume. Ich musste lächeln. Dann hab ich mich auf Bäume konzentriert. Und tatsächlich, es funktionierte. Ich konnte mich entspannen und die ganzen negativen Gedanken beiseite schieben. Sogar als ich später nochmal an den Ärger erinnert wurde haben mir Bäume geholfen.

Die Reitstunde konnte ich ohne Störungen "von Innen" bestreiten und habe auch gute Ansätze zum Weiterarbeiten bekommen.
Aber meine größte und wichtigste Erkenntnis heute habe ich selber und ohne Hilfe erlangt.


Stand der Dinge am 5. April 2014 - Kandare, Kurse, Kunststückchen

Ich befürchte, heute hab ich viel zu schreiben, denn es ist viel passiert: Ich habe angefangen, Salut mit Kandare zu arbeiten, wir haben 2 Kurse bei Kathrin als Praxisteilnehmer mitgemacht und natürlich hat sich unsere Arbeit mal wieder etwas verändert. Zum Guten, möchte ich behaupten.
Der Reihe nach.

Im Dezember hatte ich ja immer das Problem, Saluts Kopf mit dem Kappzaum schief zu ziehen, obwohl ich eigentlich nicht wirklich ziehen musste. Sie hat sich schon beim leisesten Impuls verworfen. Mit der Trense hatte ich das gleiche Problem, außerdem will ich diese ja auch nicht zum Stellen oder gar Lenken benutzen. Ich hatte schon festgestellt, dass die Prinzessin besser läuft, wenn sie das merothische Ledergebiss trug, als wenn ich ihr das doppelt gebrochene Gebiss einschnallte. Bisher hatte ich das immer auf das Material geschoben. Aber vielleicht lag es ja auch daran, dass das eine quasi eine Stange war? Ich hab mich also nach einer Kandare umgesehen und mir die portugisische Variante mit wenig Zungenfreiheit zugelegt. Salut nahm sie sofort gut und ich hatte den Eindruck, dass sie den Kopf ruhiger hielt. Aber ich habe die Zügel immer nur hängen lassen und mich ausschließich mit dem Kappzaumzügel beschäftigt, weil ich mir nicht sicher war, wie ich Salut das neue Gebiss mit der anderen Einwirkung nun am besten beibringen soll. Dann kam zum Glück unser erster Kurs mit Kathrin, bei uns am Hof....

Kurs Akademische Reitkunst mit Kathrin Tannous bei Freewalker´s Home in Lünen
Melli und ich haben diesen Kurs zusammen organisiert und es war eine ganz schön aufregende Arbeit, sag ich euch. Aber darum soll es ja hier nicht gehen. Auch nicht darum, dass die meisten Praxis- und Theorieteilnehmer vorher nichts mit der Akademischen Reitkunst zu tun gehabt hatten.
Jeder Teilnehmer hatte 3 halbe Einzel-Reitstunden. Da ich eine davon an meine liebe Reitbeteiligung abgegeben habe blieben 2 für mich. In der ersten haben wir Handarbeit gemacht, in der zweiten bin ich geritten. Die Handarbeit war seit meiner letzten Stunde besser geworden, das seitliche Ausbrechen nach Außen (also gegen mich) war reduziert, Stellung und Biegung einfacher zu holen und erhalten, die ganze Arbeit insgs. runder.Was nicht so gut funktionierte war die einzelne Ansteuerung der Hinterbeine, besonders des inneren (also von mir entfernten).
Kathrin hat mir erklärt, wie ich Salut im Stehen erklären kann, was die Parade an der Kandare bedeutet. Außerdem soll ich ab sofort darauf achten, dass für die Schulparaden immer der innere Hinterfuß weiter vorne steht als der äußere und dass Salut ihr Gewicht wirklich auf den inneren verlagert und die innere Hüfte vor kommt.
In der zweiten Stunde bin ich geritten und da war leider der Wurm drin. Mein Sitz war irgendwie "kaputt", ich war steif und schief, das hab ich auch gemerkt, aber ich hatte Schwierigkeiten, gerade zu werden. Entsprechend war auch Salut steif. Hier haben wir das Henne-und-Ei-Problem. Man weiß nicht, was zu erst da war, aber wir haben uns definitiv gegenseitig nicht gerade geholfen. Wie dem auch sei, eine wichtige Botschaft habe ich trotzdem mitgenommen: Die Stellung im Genick und die in der Hüfte spiegeln sich. Je besser und sauberer ich mein Pony im Genick gestellt bekomme, umso schöner krieg ich auch ihre innere Hüfte vor.

Kurs mit Kathrin auf dem Traberhof Scholl in Rees
Oje, war das aufregend für meine Prinzessin! In unserer ersten Stunde mussten wir mehr Zeit mit beruhigen verbringen als mit der eigentlichen Arbeit. Mit ihren Kumpels als Aufpasser in den Ecken ging es dann aber.
Insgesamt konnten wir einige Erkenntnisse und Ansätze zum Weiterarbeiten mitnehmen. Zum Beispiel, dass die Bewegung im Schritt besser wird, wenn ich kurz vor Trab bin. ...

     Bilder von Stefan Bigusch



Kunststückchen
Hm ja, eigentlich hatte ich mit dem Thema abgeschlossen, nachdem die Prinzessin mir mitgeteilt hatte, dass sie den denn nicht versteht und ich auch eigentlich lieber andere Sachen mache. Aber nachdem bei uns am Stall Kunststückchen so in sind hab ich es halt auch nochmal probiert. Gähnen und Kopfschütteln sollten es sein. Der Zufall hat mir ein paar Mal geholfen und ich dachte schon, es hätte dieses Mal wirklich geklappt, aber es ist dann doch beim Zufall geblieben. Aber bisher hab ich nicht aufgegeben....