Wow, in der letzten Woche ist so furchtbar viel passiert und
es war so unendlich (tatsächlich, im wahrsten Sinne des Wortes) viel zu tun.
Daher hatte ich leider keine Zeit, die Fotos für meinen zweiten Teil der Happy
Hair Days aufzunehmen – aber das kommt dann demnächst! Jetzt möchte ich erstmal
kurz von der Woche berichten.
Einmal im Monat ist Public Evening, dann dürfen
interessierte Leute Bent und Kathrin bei ihrer Arbeit mit den Pferden
zuschauen. Für uns Praktikanten bedeutet das natürlich extra viel Arbeit:
Angefangen damit, dass die Pferde glänzen, Mähnen und Schweife ordentlich und
Haar für Haar fallen müssen, geht es weiter mit dem Stall, der ebenfalls auf
Hochglanz gebracht werden, dem Hof, der von sämtlichen Heu- und Strohresten
befreit sein soll und der Reithalle, die ordentlich abgezogen und gewässert
werden muss. Darüber hinaus müssen Stühle aufgestellt und abgewischt sowie
sämtliches Sattel- und Zaumzeug geputzt werden. Eine Menge.
Dieses Mal hat sich Bent spontan entschieden, das Stroh- und
Heulager aus der Halle in die Scheune zu verlegen – und zwar am Tag vor dem
Public Evening. Somit hatten wir zu viert etwa 6 Stunden zusätzliche Arbeit.
Dank des Sturms war dann auch noch eine ordentliche Menge Stroh und Heu draußen
zusammen zu harken.
Meine Laune war wirklich auf dem Tiefpunkt, weil ich dadurch
tatsächlich 2 Tage nichts mit Salut machen konnte, sogar meinen Unterricht bei
Bent musste ich dafür ausfallen lassen. Inzwischen habe ich mich wieder
abreagiert und fleißig mit dem Pony trainiert.
Wie immer waren diese Woche auch Week Students für Bent da.
Und da gab es tatsächlich ein Highlight, denn einer davon war Christopher
Dahlgren, ein akademischer Reitkünstler, den ich schon lange mal live sehen
wollte, mit seinem Frederiksborger Hengst Saxo. Sie haben gemeinsam diese Woche
die Passage- und Croupade-Prüfungen bestanden, was mich sehr für sie freut! Den
beiden bei der Arbeit zuzuschauen war wirklich schön und hat mich sehr
inspiriert. Wesentlich dazu beigetragen haben
aber auch die langen Gespräche, die wir alle abends geführt haben, fast schon
Vorträge von ihm, in denen er seinen Ansatz der Arbeit mit den Pferden erklärt
hat. Im Gegensatz zu Bent, der fast immer von der Versammlung in das Vorwärts
geht, beginnt Christopher stets mit der Entspannung. So konnte ich ihn mit Saxo
auch mal am langen Zügel schnelle Runden auf dem Zirkel galoppieren sehen, die
dann langsam zur Versammlung, Pirouetten und fliegenden Wechseln wurden, sofort
natürlich gefolgt von langem Zügel und Leckerchen.
Christopher arbeitet, inspiriert von seiner Frau, die
wiederum Schülerin von Honza Blaha ist, und entsprechend der Horsenalities von Linda
Parelli, seine Pferde vom Boden stets so, dass sie nach seinem Bauch suchen und
das äußere Vorderbein seinem Körper folgt. Seine Pferde führt er somit nicht am
Cavecon, obwohl sie eins tragen, sondern „am Bauch“. Wesentlich für seine
Arbeit ist immer die Entspannung. Mir gefällt seine Art sehr gut und Saluts und
meine Arbeit hat dadurch direkt profitiert. Auf der Grundlage der Entspannung
ist Salut nun in der Lage, sich zu versammeln, ein paar Schritte Schulschritt
zu gehen und sich anschließend wieder zu entspannen. Mein Pony ist im Moment
sehr energiegeladen, sodass diese Art der Arbeit auch im Trab funktioniert. Da
ich mich ja schon vorher mit Freiarbeit beschäftigt hatte, sind alle
Bewegungen sogar ohne Leder am Kopf
möglich. Es ist toll!!
Seit dem letzten Sonntag habe ich außerdem eine neue
Mit-Praktikantin, Bettina. Wir kommen prima miteinander aus und auch unsere
Ponies mögen sich schon. Mit Bettina macht die Arbeit mehr Spaß, wir haben uns
viel zu erzählen und sind uns bei vielen Dingen, die Abläufe betreffend,
einfach sehr einig. Auch, wie sie mit ihrem Pferd (und auch allen anderen)
umgeht finde ich sehr, sehr nett. Ich freue mich auf die nächsten zwei Monate
der Zusammenarbeit.
Mehr Informationen zu Christopher Dahlgren findet ihr hier: http://www.horse-vision.se/en
Bettina schreibt ebenfalls einen Blog, den ich sehr
lesenswert finde. Schaut mal rein: beeandthehorse.com
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