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Dienstag, 20. Mai 2014
Aufstehen und weitermachen
Nein, ich bin nicht vom Pferd gefallen. Eher vom hohen Ross. Wobei, so hoch war es eigentlich auch nicht. Egal. Heute soll es um Rückschläge und Enttäuschungen gehen.
Für mich gerade ein aktuelles Thema, denn bei meier Reitstunde gestern lief nichts wie es sollte und Dinge, die eigentlich gingen klemmten mal wieder. Und das war besonders enttäuschend, nachdem in der vergangenen Woche wirklich alles was ich versucht habe auch geklappt hat. Dann sitzt man da in der Reitstunde auf dem Pferd und denkt: "Na toll, wieder fast 50 € dafür ausgegeben, dass man gemeinsam veruscht, ins Bewusstsein des Ponys zu gelangen."
Ein kleiner Trost: Kathin konnte mir dennoch einen Ansatz zeigen, um die Blase, die mein Pony um sich gebildet hatte, um alles außer Leckerchen zu ignorieren, wenigstens stellen- und zeitweise zu durchbrechen.
Es bleiben ein fader Nachgeschmack und bohrende Fragen. Waren meine Erwartungen zu hoch, hat sie deshalb die Kommunikation eingestellt? Hat das Pony Blockaden, oder habe ich Blockaden oder ist alles körperlich in Ordnung und sie wollte nur nicht? Ist es zu warm oder gab es zu viel Gras? War ich am Ende ungerecht, weil ich mein Prinzesschen nicht so herzlich am Weidetor verabschiedet habe wie sonst? War es gemein, ihr den Apfel nicht mehr zu geben?
Ja, im Nachhinein ärgere ich mich. Aber nicht so sehr über die fast vergeudete Reitstunde, sondern mehr über mich selbst. Bevor ich reite, sollte ich alle Erwartungen in den Putzkasten legen und den in die Sattelkammer schließen. Ich sollte die Menschen um mich herum ausblenden und nicht denken, für sie tolle Sachen zeigen zu müssen. Reitlehrer eingeschlossen. Ich lerne ja trotzdem was, nur eben auf anderer Ebene. Wenn die Prinzessin nicht so eine super Leistung gezeigt hat, habe ich sie trotzdem lieb und das sollte ich sie auch wissen lassen. Heute habe ich ein schlechtes Gewissen.
Ich packe einen großen Apfel und eine Banane ein und entschuldge mich bei meinem Pferdi und dann tu ich so, als hätte es gestern nicht gegeben. Außer, dass ich etwas gelernt habe und von jetzt an versuche, mit dem neuen Wissen alles besser zu machen.